Feierliche Projektübergaben in Südafrika

celebrating projects

Feierliche Projektübergaben in Südafrika

Zilla Stekhoven: Gründerin Sawabona Africa e.V.

Es ist ein schönes Gefühl, wenn nach einem Jahr harter Arbeit die Erfolge gefeiert werden können. Für mich war es eine Premiere, bei meinem Besuch in Südafrika vor einigen Wochen gleich zwei feierlichen Projektübergaben innerhalb einer Woche beiwohnen zu dürfen.

In diesem Blog nehme ich euch mit, wie ich die Übergabe von zwei unglaublichen Projekten unserer Partnerorganisationen PYMA und Impande erlebt habe.

Für unsere Partnerorganisation PYMA standen in diesem Jahr große Veränderungen an. Es sollte eine Küche gebaut werden, die die Schülerinnen und Schüler und das Personal täglich mit frischem Essen versorgt. Ein wahrer Luxus für viele der Begünstigten von PYMA, denn viele Familien schicken ihre Kinder mit unzureichender oder gar keiner Verpflegung in die Schule, was zu Konzentrationsschwierigkeiten führt und sich negativ auf den Lern- und Schulerfolg auswirkt.

Nachdem die erste Hürde mit der Bewilligung der Fördergelder erfolgreich genommen war und sich die Aufregung langsam gelegt hatte, begann die eigentliche Arbeit – der Bau der Küche. Anfangs ging alles gut und zügig voran, bis uns eine Nachbarbaustelle mitteilte, dass sie eine Leitung über unser Grundstück verlegen müssten und unsere Baustelle damit vorerst zum Erliegen kam. Nach vielen Gesprächen konnten wir uns darauf einigen, dass die Leitungen zeitnah verlegt werden, um den Bau der Küche nicht weiter zu verzögern. Dank des Projektteams konnte ich die Anlieferung der Küche live über mein Smartphone mitverfolgen und den Jubel hören, als die Lastwagen mit den Küchenteilen vorfuhren.

Die Küche wird eingeweiht

Im Vorfeld der Einweihungsfeier organisierten wir die noch fehlenden Anschlüsse für Wasser, Abwasser und Gas, stellten einen Koch ein und besprachen mit ihm das Menü für die Einweihungsfeier. Unter Berücksichtigung der Richtlinien für Schulverpflegung entschieden wir uns für ein gesundes und nahrhaftes Essen mit viel Gemüse, das den Schülerinnen und Schülern eine optimale Grundlage für den Förderunterricht und den Rest des Tages bietet.

The new kitchen
Bild: Die neue Küche. (Quelle: Zilla Stekhoven)

Als ich von Deutschland nach Südafrika kam, führte mich mein erster Besuch zu PYMA. Ich wollte endlich die Küche mit eigenen Augen sehen. Es war ein erstaunlicher Anblick. Der Gemüsegarten im hinteren Teil war noch nicht ganz angelegt, aber der Spinat blühte schon. Ich war neugierig, was Princess, die Köchin, am nächsten Tag servieren würde, aber Winnie, die Projektleiterin, hüllte sich in Schweigen und trotz mehrmaligen Nachfragens blieb es ein Geheimnis.

Am nächsten Tag, dem Tag der Feierlichkeiten, fuhren wir wieder zu PYMA. Die Vorbereitungen für die Einweihungsfeier waren in vollem Gange. Während das Essen zubereitet wurde, feierten die Kinder mit Tanz und Gesang, und man spürte die Freude des Küchenpersonals über das erste Essen, das sie mit den neuen Geräten zubereiten konnten.

Zusammen mit einigen Eltern der Schüler und anderen Gästen hatte ich die Gelegenheit, an einer Kunststunde teilzunehmen. In der anschließenden Ansprache wurde die Bedeutung der Küche für den Nachmittagsunterricht an der PYMA hervorgehoben, denn eine der größten Herausforderungen war bisher, dass die Schülerinnen und Schüler nach der Schule hungrig zum Unterricht kamen und sich aufgrund ihres Hungers nur schwer konzentrieren konnten. Das wird sich ab heute ändern.

The first meal
Bild: Zilla und Bokang, Gründer und Geschäftsführer von PYMA, servieren die erste Mahlzeit (Source: Zilla Stekhoven)

Das Essen war unglaublich. Es gab vegetarisches Hackfleisch, Butternuss, Reis, Kartoffelpüree, Rote Beete und Spinat. Ein richtiges Festmahl. Viele Schülerinnen und Schüler kamen immer wieder zur Essensausgabe und wollten mehr.

Ein paar Tage später hörte ich, dass das Essen sehr gut angekommen wird und viele Schülerinnen und Schüler schon früher in die Akademie kommen, weil sie auf das gute Essen freuen.

Was mir von diesem Tag in Erinnerung bleiben wird, ist die Stille und der pure Genuss, mit dem alle das Essen aßen – es war nahrhaft und köstlich. Die Kinder aßen genauso viel wie die Erwachsenen, wenn nicht sogar mehr. Gerade rechtzeitig vor den Abschlussprüfungen war die Küche fertig. Wenn man satt ist, lernt es sich viel leichter.

Delicious food
Bild: Köstlich und gesund – die erste Mahlzeit. (Quelle: Zilla Stekhoven)

Das Projekt ist noch nicht zu Ende, denn die ständige Aufklärung der Kinder über die Notwendigkeit einer nahrhaften Ernährung, der Versuch, die Essgewohnheiten zu ändern und die eigene Versorgung der Küche mit Gemüse aus dem Garten aufzubauen, geht nicht von heute auf morgen. Aber wie viel leichter fällt es doch, wenn das nahrhafte Essen auch noch schmeckt und nicht von teuren Zutaten abhängig ist.

Neben der Einweihung der Küche bei unserer Partnerorganisation PYMA durfte ich bei Impande auch bei der Einweihung einer Vorschule in Kwa-Zulu Natal dabei sein.

Von einer Hütte zu einer Vorschule

Eine der größten Herausforderungen in Südafrika sind die fehlenden und unzureichenden Einrichtungen für die frühkindliche Entwicklung. In diesem Blog erfahren wir mehr darüber. Mit unserer neuen Partnerorganisation Impande arbeiten wir daran, dies zu ändern. Als Pilotprojekt für Sawabona Africa haben wir gemeinsam mit Spendern in Südafrika eine neue Vorschule in Slindakuhle gebaut.

Site visit Impande
Bild: Besuch vor Ort in Slindakuhle. (Quelle: Zilla Stekhoven)

Bei meinem ersten Besuch Anfang des Jahres bestand die Vorschule aus einer Wellblechhütte, in der die Kinder lustlos in einem dunklen Raum auf dem Boden saßen, es gab keinen Spielplatz und sie mussten ein Plumpsklo benutzen.

Dank des effizienten Infrastrukturmodells von Impande vergingen von der Mittelbereitstellung bis zur Fertigstellung weniger als sechs Monate. Der Zeitpunkt meines Besuchs war perfekt, denn die neue Vorschule war inzwischen fertiggestellt. Die Vorschule, so erfuhr ich, war die erste, die Toiletten mit Wasserspülung in das Gebäude integriert hatte. Eine Küche für die Zubereitung der Mahlzeiten, Spielgeräte im Freien und ein überdachter Balkon für Aktivitäten im Freien vervollständigten die Einrichtung. Auch die Energie der Kinder hatte sich verändert: Sie waren engagierter und energiegeladener. Ihr Verhalten gegenüber den Lehrern war aufmerksamer und konzentrierter.

The new Pre-School
Bild: Die neue Vorschule. (Quelle: Zilla Stekhoven)

Bei ihrer Eröffnungsrede konnte die Direktorin kaum sprechen, so bewegt war sie. Auch ich war von meinen Gefühlen überwältigt. Wir genossen die Zeit mit den Kindern auf dem Spielplatz, bevor wir uns auf den Weg machten, um die neuen Standorte zu besuchen, die ebenfalls eine Umgestaltung benötigen.

Mit dem Umbau ist die Arbeit noch nicht getan. Impande schickt seine Mitarbeiter als Mentoren, Tutoren und Unterstützer in die Vorschule Slindakuhle. Sie werden die Lernergebnisse entsprechend der Wirkungsziele beobachten und darüber berichten.

Ich freue mich sehr, dass wir gemeinsam mit Impande noch viele weitere Vorschulen finanzieren können.

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