Gleiche Chancen für Schulanfänger in Südafrika – ein eindrucksvoller Besuch bei Impande
Zilla Stekhoven: Gründerin Sawabona Africa e.V.
„Wir werden nur dann ein gleichberechtigtes Morgen erleben, wenn die Kinder eine faire Chance im Leben erhalten. ” Das ist das Hauptziel von Impande, das in den ärmsten Gebieten Südafrikas arbeitet, um Kindern, die die Vorschule in den ärmsten Gemeinden Südafrikas besuchen, die bestmöglichen Chancen für einen gleichberechtigten Schulstart zu geben. Es war ein wahrer Glücksfall, die ländlichen Gebiete von KwaZulu Natal in Südafrika zu besuchen und die wertvolle Arbeit von Impande zu sehen. In diesem Blog berichte ich davon.
Ein von Unicef herausgegebener Bericht für das Jahr 2020, in dem die multidimensionale Armut südafrikanischer Kinder analysiert wurde, kommt zu erschreckenden Ergebnissen. Der Bericht zeigt, dass 6 von 10 Kindern in Südafrika multidimensional arm sind. Zu den Dimensionen gehören der Zugang zu Wasser, sanitären Einrichtungen, Wohnräumen, Ernährung, Schutz, Gesundheit, Information sowie die kindliche Entwicklung. Am stärksten betroffen sind Kinder, die in den ländlichen Gebieten der Provinzen Ostkap, KwaZulu Natal und Limpopo leben. Kinder, die in Haushalten wohnen, in denen das Familienoberhaupt keine formale Schulbildung hat, sind am meisten benachteiligt. 1
Die ersten sechs Jahre im Leben eines Kindes sind entscheidend für seine gesunde Entwicklung 2. In meinem Blog : Schulanfang in Südafrika, habe ich die Ergebnisse des THRIVEby5-Berichts erörtert, wonach 65 % der Kinder in Südafrika, die ein Frühförderprogramm (ELP) besuchen, aufgrund unzureichender Möglichkeiten der frühkindlichen Entwicklung (ECD) nicht angemessen auf den Schulanfang vorbereitet sind. 3
In ländlichen Gemeinden wirken
Mit großer Freude wurde ich von einem Freund auf Impande aufmerksam gemacht, eine Wohltätigkeitsorganisation, die in der frühkindlichen Entwicklung tätig ist und sich in zwei der am meisten gefährdeten Provinzen Südafrikas – Ostkap und KwaZulu Natal (KZN) – engagiert.
Impande bietet einen ganzheitlichen Ansatz für die frühkindliche Entwicklung (Early Childhood Development – ECD). Dazu gehört die Bereitstellung von Infrastruktur für bestehende Vorschulen, die oftmals aus einfachen Hütten bestehen, die Ausbildung von Erziehern, die Ausstattung der Zentren mit geeignetem pädagogischem Spielzeug und Büchern sowie die Bereitstellung einer nahrhaften Mahlzeit für die Kinder. Impande unterstützt die ECD-Zentren zudem bei der Registrierung, damit sie staatliche Zuschüsse erhalten können, und überprüft regelmäßig die Wirksamkeit ihrer Arbeit.
Mit eigenen Augen sehen
Nur wenn man es mit eigenen Augen sieht, ist es wahr. Mein Mann Claus und ich sind gerne der Einladung gefolgt, Impande zu besuchen und ihre Arbeit im ländlichen KZN aus erster Hand zu sehen.
KZN ist eine herrliche Provinz, die sich entlang der Ostküste Südafrikas (in Richtung Mosambik) erstreckt, mit sanften grünen Hügeln, soweit das Auge reicht. Die Gemeinden sind über diese Hügel verstreut. Impande befindet sich in Port Shepstone, einer kleinen Küstenstadt an der „South Coast“ von KZN. Die Mitarbeiter hießen uns herzlich willkommen, zeigten uns ihre Arbeit und gaben uns einen Überblick über die aktuellen Zahlen und Fakten.
Am nächsten Tag fuhren wir mit unseren Gastgebern zu einer Vorschule, die ein neues Gebäude benötigt. Vor uns erstreckte sich eine winzige Hütte mit einer kleinen Küche und ein Plumpsklo, das wir in Südafrika „Long Drop“ nennen, weil es keine Spülung hat. Es gab keinen Spielplatz, auf dem die Kinder in den Pausen spielen konnten. Die Kinder hatten nur ein paar wenige Spielsachen und einen sehr kleinen, dunklen Raum.
Der Kontrast zu einer gut ausgestatteten, von Impande gebauten Vorschule, die uns als nächstes gezeigt wurde, war beeindruckend. Ein helles Gebäude mit zwei Klassenzimmern, einer Veranda, um trocken zu bleiben und die Mahlzeiten einzunehmen, einer Küche, ein Krankenzimmer/Büro sowie ein Spielplatz mit einer Rutsche und mit Wippen auf denen aufgeweckte Kinder spielten.
Wir wollten mehr von Impandes Arbeit sehen. Am nächsten Tag wurden wir eingeladen, zu einer anderen Vorschule zu fahren, um die Betreuung und den Unterricht in Aktion zu erleben. Wir erlebten Lesestunden, aktives Spiel, wertvolle Anregungen für die Lehrkräfte zu ihren Lehrmethoden, eine gesunde Mahlzeit. Die Kinder räumten ihr Spielzeug auf und räumten ihr leeres Geschirr weg.
Bleibende Eindrücke
Wir verließen Impande und die wunderschönen Landschaften von KZN mit Eindrücken, die uns ein Leben lang begleiten werden: der Nutzen des Engagements für die Kinder, die eine qualitativ hochwertige Vorschulerziehung erhalten, und der scharfe Kontrast dazu, wie es ist, wenn dies nicht der Fall ist. Und, für uns, vor allem ein klarer Fokus und die Absicht, Impande als eine unserer Partner-Wohltätigkeitsorganisationen aufzunehmen und sofort mit der Spendensammlung zu beginnen, um weitere Vorschulen in diesen unterversorgten Gemeinden zu bauen, in denen Hilfe eine dauerhafte Wirkung zeigen wird.
Unterstützen Sie uns bei dem Bau einer Vorschule.
- https://www.unicef.org/southafrica/media/4241/file/ZAF-multidimensional-child-poverty-analysis-policy-brief-07July-2020.pdf
- https://www.theguardian.com/commentisfree/2023/apr/03/early-years-support-parents
- https://thrivebyfive.co.za/thrive-by-five-index-report/